Vortrag von Dr. S. J. O'Brien

Dr. O’Brien, geboren im Jahre 1944, erwarb 1966 am St. Francis College in Loretto, Pennsylvania einen Bachelor of ScienceTitel in Biologie und Chemie. An der Cornell University, Ithaca, studierte er Genetik und erwarb im Jahre 1971 einen Ph.D. Titel. Nach zwei Jahren als Postdoctoral Fellow trat er ins Laboratory of Viral Carcinogenesis am National Cancer Institute (NCI) ein, wo er 1980 zum Leiter der Abteilung Genetik avancierte. 1983 wurde er Chef des Laboratory of Viral Carcinogenesis und seit 1986 leitet er das Laboratory of Genomic Diversity am NCI, eine Einheit mit rund 120 Mitarbeitenden.
Die Forschungsleistungen von Dr. O’Brien sind ausserordentlich eindrücklich: er ist Autor/Koauttor von über 650 Publikationen, viele davon in Top Journals publiziert, 31 allein im Science und 16 im Nature. Er hat sich mit einer Vielzahl von Themen beschäftigt, im Vordergrund stand fast immer eine spezies-vergleichende Betrachtungsweise, das Tier – v.a. die Katze - als Modell für Krankheiten beim Menschen.
Die thematischen Schwerpunkte seiner Forschung umfassten die vergleichende Genetik und Genomik, die evolutionäre Biologie, Immundefizienzkrankheiten bei Mensch und Katze sowie die Erhaltung von bedrohten Tierarten. Meilensteine seiner Forschungen waren u.a. die erstmalige Beschreibung eines Gens, welches die HIV-Infektion und die Weiterentwicklung der Infektion zu AIDS hemmt; die vollständige Sequenzierung des Genoms der Hauskatze und dessen Verwendung für vergleichende medizinische und evolutionäre Studien; die Charakterisierung des felinen Immundefizienzvirus (FIV) und dessen Epidemiologie; die Aufklärung der Abstammung der Hauskatze und ihrer verwandtschaftlichen Beziehungen mit den Feliden; sowie Begründung des Gebietes der Conservation Genetics. Dr. O’Brien ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er hat sich auch in der Lehre sehr stark engagiert, er dozierte an über einem Dutzend amerikanischer Universitäten, so u.a. Harvard, Johns Hopkins, Cornell und andere.
