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Vetsuisse-Fakultät

Ein Stubentiger kämpft um sein Leben

Ein Häufchen Elend

Eine verzweifelte Katzenfreundin brachte ihr völlig geschwächtes Kätzchen in die Notfallstation des Tierspitals. Eine erste Untersuchung bestätigte unseren Verdacht, dass das junge Tier unter schwerer Blutarmut litt. Zudem stellten wir bei Douglas ein Herzgeräusch fest.

Kampf ums Leben

Eine sofortige Bluttransfusion stabilisierte den kritischen Zustand des kleinen Katers, doch damit war er noch lange nicht über den Berg. Gemeinsam mit der Besitzerin besprachen wir das weitere Vorgehen. Für sie war klar: Wir geben den Kampf um Douglas nicht auf, solange er noch eine Überlebenschance hat. Sein Schicksal lag ihr sehr am Herzen, und sie war bereit, für fundierte Untersuchungen aufzukommen.

Gemeinsam analysieren

Zusammen mit den Abteilungen für Bildgebende Diagnostik und für Kardiologie, dem veterinärmedizinischen Labor und dem Institut für Veterinärpathologie unseres Tierspitals suchten wir nach der grundlegenden Ursache für Douglas’ kritischen Zustand. Unsere Abklärungen ergaben, dass weder ein Tumor noch Blutparasiten dafür verantwortlich waren. Eine Knochenmarkanalyse zeigte, dass Douglas zwar frische rote Blutzellen bildet, diese jedoch wahrscheinlich gleich wieder zerstört werden. Dadurch war seine Zahl an roten Blutzellen sehr gering – der Grund für Douglas’ Blutarmut.

Blutausstrich unter dem Mikroskop: Die ungleich grossen Blut-zellen bestätigen, dass die Reifung der roten Blutzellen gestört ist.

Richtig therapieren

Wir entschieden uns für eine Kortisontherapie. Diese Vorgehensweise hat sich bei Krankheitsbildern wie demjenigen von Douglas zwar bewährt, nicht jede Katze reagiert jedoch gleich auf die Therapie. Unser kleiner Stubentiger sprach gut darauf an, und bereits nach wenigen Tagen ging es ihm sichtlich besser. Auch die Herzgeräusche nahmen ab, die, wie wir vermuteten, ein Nebeneffekt der Blutarmut waren.

Was lange währt, wird endlich gut

Wir hatten die richtige Therapie für Douglas gewählt, der kleine Kater erholte sich gut und konnte bald wieder nach Hause. Die Behandlung war jedoch noch nicht abgeschlossen. Seine Besitzerin verabreichte ihm weiterhin täglich Kortison und kam mit ihm regelmässig zur Kontrolle ins Tierspital. Nach insgesamt neun Monaten konnten wir die Therapie beenden. Eine letzte Ultraschalluntersuchung bestätigte, dass auch mit Douglas’ Herzen wieder alles in Ordnung ist. Der Kater erfreut sich bester Gesundheit. Nicht nur die Besitzerin, sondern auch wir freuen uns über diesen Heilungserfolg!

Stubentiger Douglas hat sich von seiner schweren Krankheit sehr gut erholt.

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