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Dr. Stephen J. O’Brien

Stephen J. O’Brien

Ehrenpromotion 2009

Dr. Stephen J. O’Brien, geboren 1944, erwarb 1966 am St. Francis College in Loretto, Pennsylvania, einen Bachelor of Science-Titel in Biologie und Chemie. An der Cornell University, Ithaca, studierte er Genetik und absolvierte 1971 seinen PhD. Nach zwei Jahren als Postdoctoral Fellow trat er ins Laboratory of Viral Carcinogenesis am National Cancer Institute (NCI) ein, wo er 1980 zum Leiter der Abteilung Genetik avancierte. 1983 wurde er Chef des Laboratory of Viral Carcinogenesis und seit 1986 leitet er das Laboratory of Genomic Diversity am NCI.

Dr. O’Brien hat sich grosse Verdienste erworben auf den Gebieten der Human- und vergleichenden Genetik, der evolutionären Biologie, in der HIV-/Aids-Forschung, auf den Gebieten der Retrovirologie (speziell von Katzenartigen) und der Erhaltung von Tierarten. Zu seinen, in Zusammenarbeit mit Studierenden, Kolleginnen und Kollegen erarbeiteten besonderen Leistungen gehören:

• Die erstmalige Beschreibung eines Gens, welches die HIV-Infektion und die
Weiterentwicklung der Infektion zu AIDS hemmt (CCR 5-δ 32). Seit der Entdeckung von CCR5- δ 32 hat seine Arbeitsgruppe weitere 20 Gene charakterisiert, welche die HIV-Infektion hemmen.

• Die erstmalige Beschreibung eines Gens, welches die HIV-Infektion und die Weiterentwicklung der Infektion zu AIDS hemmt (CCR 5-δ 32). Seit der Entdeckung von CCR5- δ 32 hat seine Arbeitsgruppe weitere 20 Gene charakterisiert, welche die HIV-Infektion hemmen.

• Dr. O’Brien hat die vergleichende Genetik von Säugetieren als Möglichkeit der weiteren Charakterisierung des menschlichen Genoms begründet.

• Dr. O’Brien hat das Projekt zur vollständigen Sequenzierung des Genoms der Hauskatze (feline genome project) initiiert, geleitet und zu Ende geführt und damit die Möglichkeit geschaffen, Katzengene für medizinische und vergleichende Genom-Analysen zu verwenden.

• Er hat über 200 Gene kartiert, die für genetische Erkrankungen verantwortlich sind, darunter Onkogene, Virusresistenzgene und weitere.

• Dr. O’Brien und seine Mitarbeiter/innen haben das feline Immunschwächevirus bei wilden Katzenartigen charakterisiert und dessen Epidemiologie und Bedeutung für das Immunsystem charakterisiert.

• Dr. O’Brien hat die Abstammung der Hauskatze und ihre Einbettung in die Familie der Katzenartigen detailliert abgeklärt.

• Er konnte mit seiner Gruppe zeigen, dass Geparden über eine bemerkenswerte genetische Ähnlichkeit verfügen und damit die Basis für den seither als «conservation genetics» bekannten Wissenschaftszweig gelegt. Dr. O’Brien ist nicht nur in der Forschung sondern auch in der Lehre enorm engagiert, was seine Lehrverpflichtungen als «Adjunct Professor» an 12 Universitäten (Harvard, Johns Hopkins, Cornell, Duke, University of Maryland, University of Minnesota, Michigan State University, Colorado State University, George Washington University, George Mason University, Hood College of Frederick und Peking University) belegen. Unter seiner Leitung konnten über 15 Wissenschafter/innen ihre PhD-Arbeit, 8 ihren Master of Science und über 20 eine Ausbildung als Postdoctoral Fellow absolvieren.

Dr. Stephen J. O’Brien ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, The Explorers Club und des Cosmos Club. Er amtierte als Präsident der Vereinigten Wissenschafter am National Cancer Institute, als Vorsitzender des Internationalen Komitees für vergleichende Genkartierung für das Projekt «Human Genom Organisation». Dr. O’Brien gründete die Organisation «New Opportunities in Animal Health Sciences» ein Konsortium von Wissenschafter/innen der Smithonian Institution und des «National Zoological Parks», welche biomedizinische Techniken zur Tierarterhaltung einsetzt.

Dr. O’Brien ist Autor oder Mitautor von über 650 wissenschaftlichen Artikeln, Buchbeiträgen und Büchern. Darunter auch ein «Atlas of Mammalian Chromosomes», eine fotographische Übersicht über Chromosomenbilder von fast 1000 Säugetierspezies. Durch viele Publikationen in populärwissenschaftlichen Zeitschriften (wie National Geographic Magazine) hat er dafür gesorgt, dass neue Erkenntnisse nicht nur Wissenschafter/innen, sondern auch interessierten Laien zugänglich sind.

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